Die Zeitarbeit – besser als ihr Ruf

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Die seit vielen Jahren am Arbeitsmarkt etablierte Branche ist zu einem festen Bestandteil der modernen Wirtschaft geworden und heutzutage nicht mehr weg zu denken. Sie ist der Garant für die notwendige Flexibilität des deutschen Wirtschaftssystems.

Mantel- und Entgelttarifverträge regeln Gehälter und Arbeitsbedingungen. Diese gesetzlichen Regelungen schaffen Vertrauen und bieten Sicherheiten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn Zeitarbeit benötigt insbesondere eines: motivierte Mitarbeiter. „Es ist nicht nur eine Frage von sozialer Verantwortung – es ist überlebenswichtig für uns, dass sich jeder Arbeitnehmer auf gutes Geld und tarifliche Arbeitsbedingungen verlassen können“, meint Ralf Holzinger, Prokurist bei der Zeitarbeitsfirma Aurin im Ruhrgebiet.

Die Zahl der Zeitarbeiter in Deutschland liegt seit Jahren knapp unter der Millionengrenze. Viele Berufe entfallen auf Helferarbeiten: Jeder dritte Arbeitssuchende ist aufgrund seiner Qualifikation erst einmal nur für Hilfstätigkeiten geeignet. Solche Bewerbungen werden von Unternehmen, mit Ausnahme der Zeitarbeit, kaum noch positiv beantwortet. Hier ist die Zeitarbeit eine Chance. Gering qualifizierte, Langzeitarbeitslose und auch ältere Arbeitssuchende finden über die Zeitarbeit wieder in ein geregeltes Arbeitsleben und werden zudem immer häufiger in die Stammbelegschaft übernommen. Die Branche spricht in dem Zusammenhang gerne vom Klebeeffekt. Die Quote liegt bei über 30 Prozent.

Die Lohnlücke schließt sich

Im Durchschnitt verdienen Zeitarbeitnehmer anfangs etwas weniger als die Stammbelegschaft. Nach der Einarbeitung wird diese Lohnlücke jedoch schrittweise geschlossen – so die nun geltenden Tarifregelungen. Diese Form der Lohnangleichung ist insbesondere in Industriebranchen üblich. In anderen Branchen, wie dem Dienstleistungssektor, gibt es diese Lücke nicht. Oft verdienen Zeitarbeitnehmer dort sogar mehr.

Durch Zeitarbeit werden keine Stammbelegschaften verdrängt. Die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass dieses Vorurteil schlicht falsch ist. Unternehmen ersetzen ihre Belegschaft nicht durch Zeitarbeiter. Für Unternehmen hat Zeitarbeit einen entscheidenden Vorteil: Auftragsspitzen, Krankheitsausfälle und Sonderprojekte können bewältigt werden. Bundesweit haben 81,2 Prozent der Zeitarbeiter eine unbefristete Beschäftigung in ihrer Zeitarbeitsfirma.

Ist die Zeitarbeit zukunftsprägend? Wir haben Ralf Holzinger, Prokurist beim Personal Service Aurin, gefragt. Hier gehts zum Interview.

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